Hallo
(16.10.2009 17:25)mb schrieb: Wie schon vorher vermutet hat sich die FDP anscheinend bei den Koalitionsverhandlungen bzgl der sog. "Internetsperren" etc durchgesetzt:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/K...31418.html
Naja, warten wir mal das angesprochene Jahr ab, in dem gelöscht anstatt gesperrt werden soll.
Ich schaue mal in meine Kristallkugel:
<waber-rhabarber>Es wird Fälle geben, bei denen nicht gelöscht werden konnte. Die werden die Argumente liefern, mit denen die Sperren erneut durchgesetzt werden sollen. Die, die die Sperrungen haben wollen, nährt die Hoffnung, dass die Front der Sperrungsgenger bis dahin weggebröckelt ist.</waber-rhabarber>
(16.10.2009 18:11)jakob900 schrieb: Die Regierung wird kaum Seiten sperren, deren Inhalt sich normale Menschen freiwillig angucken würden.
Die Sperrlisten der Länder, die solche betreiben, zeigen das Gegenteil. So wurden z.B. in Finnland Seiten gesperrt, die sich kritisch bis ablehnend mit eben diesen Sperren auseinandergesetzt haben. Auch aus anderen Ländern sind Fälle bekannt geworden, bei denen Inhalte gesperrt wurden, die nichts mit dem propagierten Zweck der jeweiligen Gesetze zu tun hatten. Diese Inhalte mögen vielleicht nicht massenkompatibel sein, aber sie enthalten eben keine Dokumentation von Kindesmisshandlungen.
Dass auch in Deutschland schon
vor der Verabschiedung des Gesetzes Wünsche nach Sperrung weiterer Inhalte auftauchten, zeigt doch, wohin die Reise gehen soll (ich schreibe extra nicht
sollte, weil ich dem Frieden nicht traue).
(16.10.2009 18:11)jakob900 schrieb: Desweiteren dürfte es ein Ding der Unmöglichkeit sein, diese Sperre zu umgehen, denn wenn ich das richtig verstanden habe, will das BKA die IP's der zu sperrenden Seiten an die Provider weitergeben und diese werden diese dann bannen, d.h. kein User von diesem Betreiber kann mehr auf diese IP zugreifen.
Dass man die Sperren (so, wie sie
jetzt technisch geplant sind) mit geeigneten technischen Maßnahmen umgehen kann, wurde ja schon gesagt (Stichworte: DNS, Proxy). Allerdings ist für den Fall, dass die Sperren doch noch kommen, zu befürchten, dass nach dem Sammeln von Erfahrungen der Sperrmechanismus auf andere technische Systeme umgestellt wird, die schwerer zu umgehen sind.
Schlussendlich bleibt der Fakt, dass Misstrauen gesät wird. Wer weiß bei Betätigung eines Links, der zu einer unbekannten Seite führt, schon, was sich hinter einem dann auftauchenden Stopschild verbirgt. Sind da wirklich Kindesmisshandlungen zu sehen oder andere, dem Staat missliebige Inhalte? Will man das herausfinden, wenn man befürchten muss, juristisch verfolgt zu werden?
Tschö, Auge