Logital
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Überlegungen zu einem Spiel mit Gewinnwettberwerb
Hallo,
bis zum nächsten großen CPP-Update, das hoffentlich irdendwann eintreffen wird, vertreiben Officer und ich uns die Spielzeit mit einen Spiel gegeneinander. Ziel des Spieles war es einen höheren Gewinn als der des Gegenspielers zu erwirtschaften. Doch nach kurzer Zeit sprudelte das Geld so sehr, dass es kaum Spaß machte. Daher habe ich mir mal Gedanken gemacht wie ein Kostenmodell aussehen sollte:
Ziele:
- schnelle einfache Umsetzung über grfs
- schnelle Ausdehnungmöglichkeit schon zu Beginn und dennoch hohes Pleiterisiko auch über lange Spielstunden
- hoher Auslastungsdruck der bestehenden Linien
Konsequenzen:
Wird in der realen Wirtschaft ein Fahrzeug gekauft wird dies zumeist auf Kredit finanziert. Das Unternehmen verliert beim Kauf ja kein Vermögen. Es nimmt Fremdkapital auf und wandelt dies in Anlagevermögen. Die Rendite des Fahrzeuges muss höher sein, als die Zinsen des Kredits.
Wie legt man sowas in das Wirtschaftsmodell von OTTD um?
Der Schlüssel sind die Betriebsksten: Die fallen ständig an. Sie müssen sehr hoch angelegt sein, weitaus höher als bei aktuellen Grfs. Der Umsatz eines Fahrzeuges ergibt sich aus der Entfernung, die es in einer bestimmten Zeit zurücklegt und der Kapazität. Nach Auswerten einiger sehr gut ausgelasteter Fahrzeuge bin ich zu folgender Formel gekommen:
Szenario: €uro, ohne Inflation, keine Industrien, nur Fahrgäste, nur mit Cargodist spielbar
150€ [Kosten je Platz] * Kapazität * km/h. Wobei 100km/h genau dem Faktor 1 entspricht. Außerdem: 20.000 pauschal je Jahr für Fahrpersonal. Dies belohnt letztlich den Einsatz längerer Fahrzeuge.
So hätten beispielsweise die Fahrzeuge des German Road Vehicle Set folgende Werte:
Regiocitadis: 52967 € jährliche Betriebskosten
Die Flexity NGT12: 46910 €
Mercedes Citaro BZ: 29450 €
MAN Gelenkbus: 37760 €
Die Anschaffungskosten betragen je Fahrzeug1 €. Die Investitionskosten und darausfolgende jährliche Abschreibungen sind ja bereits in den Betriebskosten eingepreist. Das heißt man kann auf seinen Linien durchaus große und schnelle einsetzen, sollte sich aber genau überlegen ob man sie auch auslasten kann. Wer seinen Kredit aufgebraucht hat und in der Gesamtbilanz mehr Kosten als Umsatz hat kann einpacken.
So, soweit erstmal für Straßenfahrzeuge. Für Triebzüge läße sich das auch noch recht gut umsetzen. Bei Lokbespannten Zügen wirds schwieriger.
Was sagt ihr zu diesen Überlegungen?
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2011 09:01 von Logital.)
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13.11.2011 22:40 |
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Logital
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RE: Überlegungen zu einem Spiel mit Gewinnwettberwerb
(14.11.2011 08:49)planetmaker schrieb: (14.11.2011 08:44)Logital schrieb: Wenn mein Unternehmen recht hohe Gewinn erwirstchaftet, müsste ich günstige Kredite zur Verfügung gestellt bekommen und das auch in sehr großer Menge. Wenn ich allerdings Verlust mache dasnn müsste der Kreditrahmen auch mal zurück gehen.
Dieses Prinzip nennt man "den großen wird gegeben, den kleinen wird genommen". Für ein für alle beteiligten Spieler lustiges Multiplayer-Spiel ist das genau der falsche Ansatz. Die Spielregeln müssen dafür sorgen, dass auch die "kleinen" Spieler immer eine Chance haben, sich auch wieder hochzuarbeiten. Der obige Vorschlag würde ein Run-away-Wachstum nur verschärfen.
Tja, Kapitlismus ist eben unfair. Es geht ja hier in diesem Thread um eine Spievariante, bei dem einer auf der Strecke bleibt und das Spiel klar gewonnen oder verloren ist. So, das man das Spiel mal an einem Abend (2-4 Stunden) gewinnen oder verlieren kann. Ich sage nicht, dass man das Hauptspiel so ändern sollte.
Mit dem im sten Beitrag genannten Kostenmodell wäre es ein Spiel defintiv nur für Leute, die sich sehr gut mit der Spielmechanik auskennen, nix für Leute, die mal ein paar schöne Strecken bauen wollen.
Das Spiel wäre ein reines Fahrgastspiel und nur mit Cargodist spielbar. Alle anderen Güter sind deaktiviert.
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14.11.2011 09:00 |
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planetmaker
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RE: Überlegungen zu einem Spiel mit Gewinnwettberwerb
(14.11.2011 09:00)Logital schrieb: Tja, Kapitlismus ist eben unfair. Es geht ja hier in diesem Thread um eine Spievariante, bei dem einer auf der Strecke bleibt und das Spiel klar gewonnen oder verloren ist. So, das man das Spiel mal an einem Abend (2-4 Stunden) gewinnen oder verlieren kann. Ich sage nicht, dass man das Hauptspiel so ändern sollte.
Dazu bedarf es keiner Änderung. Das jetzige Modell favorisiert doch schon denjenigen, der am meisten hat  Wer nach 4 Spieljahren (1 Stunde) vorne liegt, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit, und wenn konsequent weitergespielt wird, auch nach 20 Spieljahren (5 Stunden) vorne liegen.
![[Bild: 4q27gcl]](http://tinyurl.com/4q27gcl)
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14.11.2011 09:12 |
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mb
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RE: Überlegungen zu einem Spiel mit Gewinnwettberwerb
Das sind nicht die ersten Überlegungen bzgl eines anderen (besseren) Wirtschaftsmodells. Beispielsweise hat sich George schon vor vielen Jahren Gedanken zu einer wirtschaftlichen Modellierung der TTD-Fz gemacht: http://george.zernebok.net/transport/
Da gibt es aber ein paar grundsätzliche Schwierigkeiten.
- Da die meisten Fz-Sets die Fz historisch korrekt modellieren wollen (Typ, Leistungsfähigkeit, Preise und Kosten), bedingt dies auch ein "realistisches" Wirtschaftsmodell,
- Das TTD Wirtschaftsmodell ist aber sehr simpel, ausser der "Inflation" gibt es dort keine der Entwicklungen die in der Realität Grundlage der technischen Entwicklung waren,
- Selbst wenn man das Wirtschaftsmodell dementsprechend ändern wollte/könnte/würde, ergäbe sich das Problem ob ein solches Spiel überhaupt noch spielbar wäre, bzw von den Spielern angenommen würde.
Gruß
Michael
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen.
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14.11.2011 09:31 |
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Gleisdreieck
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RE: Überlegungen zu einem Spiel mit Gewinnwettberwerb
(13.11.2011 22:57)Logital schrieb: Was sind denn die Vorteile einer Dampflok? Sie wurde damals eingesetzt weil nix besseres gab. Heute würde sie auch keiner mehr einsetzen.
Eine Dampflok hat eben auch sehr viel höhere Betriebskosten als eine E-Lok. Zusätzliches Personal, aufwendige Wartung.
(13.11.2011 22:57)Logital schrieb: Die quasi nicht vorhandenen Investkosten lösen gleichzeitig das Problem, dass Spieler ihre Fahrzeuge einfach länger betreiben als es die Nutzungsjahre vorsehen. Denn das Fahrzeug ist quasi nie abgeschrieben und muss jedes Jahr seine Kosten reinfahren.
Wenn das Modell realistisch sein soll, dann fällt nach der planmäßigen Nutzungsdauer natürlich Kosten weg.
Ws fallen dann keine Zinsen und Tilgungen mehr an, deshalb lohnt es sich eventuell schon das Fahrzeug lnger zu betreiben.
Happy training!
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15.11.2011 11:53 |
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mb
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RE: Überlegungen zu einem Spiel mit Gewinnwettberwerb
Gleisdreieck schrieb:Logital schrieb:Was sind denn die Vorteile einer Dampflok? Sie wurde damals eingesetzt weil nix besseres gab. Heute würde sie auch keiner mehr einsetzen.
Eine Dampflok hat eben auch sehr viel höhere Betriebskosten als eine E-Lok. Zusätzliches Personal, aufwendige Wartung.
Das stimmt eben so nicht. Lediglich in der Rückschau.
Genau deshalb schrieb ich:
mb schrieb:- Das TTD Wirtschaftsmodell ist aber sehr simpel, ausser der "Inflation" gibt es dort keine der Entwicklungen die in der Realität Grundlage der technischen Entwicklung waren,
ZB war in den 20er Jahren (d. v. J.) der Betrieb einer Dampflok üblicherweise[*] billiger als der Betrieb einer Ellok, einfach deshalb weil die Technik einfacher war und diese "höheren Betriebskosten", soweit damit Arbeitskosten gemeint sind, nicht existierten.
[*] Die Schweiz ist der Sonderfall der die Regel bestätigt. Es gibt dort keine nennenswerten Kohlevorkommen und während des 2. Weltkrieges wurde der Einkauf von Kohle teurer als die Nutzung der einheimischen Wasserkraft.
Gruß
Michael
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen.
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17.11.2011 18:31 |
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