RE: Kurswagen
Kurswagen waren zumindest bei der DB früher wesentlich stärker verbreitet, als das heute der Fall ist. Heute führen in Deutschland nur noch Nachtzüge (bzw. deren Zulieferer) und internationale Züge Kurswagen. Grund hierfür ist vornehmlich, daß für das Kuppeln von Kurswagen die Fahrpläne stark gestreckt werden müssen, um einerseits die Verbindungen sicherzustellen (Verspätungen) und andererseits den Kuppelvorgang durchzuführen.
Ein weiterer wichtiger Grund ist, daß es heutzutage kaum noch sog. Heckeneilzüge, d.h. Fernverkehr auf Nebenstrecken, gibt, welche früher ein Hauptanwendungsgebiet der Kurswagen waren (Mehrer Heckeneilzüge wurden auf der Hauptstrecke zu einem langen Zug vereint).
Zudem lassen sich Kurswagen nicht sonderlich gut mit Taktfahrplänen vereinbaren.
Die Kurswagen-Idee (nicht in TT, sondern im Original!) war wohl eher gut gemeint denn gut: Was hilft die umsteigefreie Verbindung, wenn sie wesentlich länger dauert, als eine Verbindung, bei der ich nicht umsteigen muß? Teilweise hat das zu sehr absurden Ergebnissen geführt (3/4 Stunde auf dem Bahnhof rumstehen, obwohl man nur noch zwei weitere Stationen angefahren ist usw.).
Irgendwann ist die DB (vor ihr natürlich andere Bahnen) auf den Bolzen gekommen, daß eine Verbindung mit Umsteigen, dafür aber schneller und zuverlässiger, von den Reisenden erheblich stärker angenommen wird. Wichtig ist dabei nur, daß gebrechliche Fahrgäste nicht auf der Strecke bleiben. Aber im Prinzip ist es ja genau so teuer, jemaden an einem Bahnhof einzustellen, der Waggons aneinander kuppeln kann, wie jemanden, der Rollstühle samt Inhalt auf eine Elektrorampe schiebt.
Don
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