Ich habe grad einen unglaublichen Bericht auf http://www.tagesschau.de/aktuell/meldung...F1,00.html gelesen.
Harry Potter wurde aus dem Unterricht genommen, weil der Buchinhalt nicht mit der christlichen Erziehung der Kinder vereinbar ist.
Wo gibts denn sowas? Ich dachte wir wären hier in Deutschland und nicht in den USA, wo christliche Fundamentalisten sogar an einigen Schulen die Lehren Darwins verboten haben.
Seit wann hat denn Religion in öffentlichen Schulen das Recht den Lehrinhalt zu bestimmen?

Ich finde es ja sowieso schon eine Frechheit, dass sogenannter Religionsunterricht in vielen Schulen Pflicht ist.
Ich habe schon in einigen Stunden mit drin gesessen - von wegen Religion.
CHRISTENUNTERRICHT.
Als ich fragte, ob denn auch andere Religionen außer das Christentum besprochen werden wurde ich vom Lehrer schief angeguckt.
Ich zitiere:
".Das Christentum ist die wichtigste aller Religionen, und es ist wichtig den Schülern das klar zu machen."

Warum soll ich als Atheist bitte sowas mir antun müssen?

Und dann lese ich sowas mit dem Bücherverbot - entschuldigung, aber bei sowas kommt mir die Galle hoch.

Als die CDU nicht nur auf die Werte unserer Landesverfassung verwiesen hat, sondern explizit im NRW-Schulrecht die chritlichen Werte festgeschreiben hat, wurde mir auch ganz anders, aber guck mal nach Bayern, da ist es mitunter noch schlimmer.

Nun ja, bei mir damals in Husum / Nordsee (Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein) gab es den evangelischen Religionsunterricht, die wenigen Katholiten von jeder Schule fanden sich dann an einem Nachmittag mit anderen Katholiten anderer Schulen in der kath. Kirche in Husum zusammen, und haben dort den Religionsunterricht abgehalten; vom Evangelischen wurden sie dafür befreit.

In der 10. Klasse hatte ich einen Wahlpflichtkurs mit dem Namen "Feiern und Feste bei Juden, Christen und Muslimen" gewählt. Unterrichtet wurde durch den Schulleiter selbst.

Wie es nun - 3 Jahre später - dort aussieht mit dem Religionsunterricht, weiß ich leider nicht, ich denke jedoch, dass sich bisher nichts getan hat.

Ich finde die Entscheidung aus Berlin auch nicht richtig, da es wie gesagt Unterrichtsstoff in Deutsch geht - und nicht in Religion. Es ist doch eigentlich Sch***egal, welches Buch behandelt wird. Ich finde die Entscheidung der Lehrerin, ein Buch aus der Harry Potter-Reihe zu lesen, sogar sehr gut, da bei vielen Schülern in der 5. Klasse sicherlich ein Interesse an diesen Büchern besteht, was man von einem Buch mit dem Titel "Rennschwein Rudi Rüssel" ist mit Sicherheit nicht annähernd so beliebt wie die Geschichten aus Hogwarts.

tja, frag doch die Eltern mal ob statt dessen der Zauberlehrling von Goethe durchgenommen wird

http://www.communitas-saturni.de/Saturnk...rling.html


. die ich rief, die Geister , werd ich nun nicht los .

Oh man wenn ich daran denke, auf das Gedicht habe ich zwar damals eine eins bekommen, aber es war so verdammt viel Text.

Man gut wir mussten sowas nicht mehr in dem Umfang auswendig lernen

>Man gut wir mussten sowas nicht mehr in dem Umfang auswendig lernen

lol . schon mal die "Bürgschaft" von Schiller gesehen? Das waren im Lesebuch 6. Klasse 4 Seiten!

http://kombu.de/buergsch.htm

maoman, werden wir hier intellektuell

Und noch eine schwachsinnige Forderung der Religion:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldung...F1,00.html

Die EU gilt als weltoffene Union, da finde ich es absurd überhaupt an einer Verankerung der christlichen Religion in der EU-Verfassung überhaupt zu denken.
In zwischen gibt es soviele verschiedene Glaubensrichtungen und Atheisten, dass eine derartige Forderung den Menschen in seiner Meinungsfreiheit und offenheit einschränkt.

>Europa verleugne sich selbst, wenn es Gott und seine christlichen Wurzeln vergesse.

was ist daran schlimm?
Ohne christliche Grundwerte würde Europa bestimmt anders aussehen.
Klar brauchen wir keine Staatsreligion. aber dazu stehen,
dass die Masse der Menschen an (einen) Gott glaubt.

und weltoffen heißt ja nicht 'ohne Glauben'.
Fühlst Du Dich durch unser Grundgesetzt (als Atheist) eingeschränkt?

> Ohne chrisluche Grundwerte würde Europa bestimmt anders aussehen.

Mit aber auch.

Gruß
Michael

und den Beitritt der Türkei kann man dann knicken.

@mb

du meinst mit christlichen grundwerten würde europa anders aussehen?
Da muss ich dir aber mal total wieder sprechen.
Dir(das gilt zum teil auch für die anderen) ist schon klar, dass der größte Teil der Menschenrechte im Grundgesetz auf christlich Werte zurückzuführen sind und zum teil auch darauf basieren?!
Also haben die christlichen grunwerte europa schon verändert.


Iczh muss Bernhard das volkommen recht geben, dass ohne christlich grunwerte europa nunmal ganz anders aussehen würde!
Aber auch ich bin der Meinung, dass man deshalb nicht das christentum als staatsreligion festlegen sollte!

Und das mit dem Harry Potter Buch! Das ist doch der allergrößte Blödsinn den ich je gehört habe.
Einer aus meiner Jahrgangsstufe meinte auch das die Bücher Geisterbeschwörungen und Hexerei verherrlichen würde. Das ist absoluter Käse.
Wenn man so streng ist, wie es die Eltern sind dürften die Kinder auch nicht über Mittelalter reden.Bücher darüber lesen schon gar nicht.
BibbiBlocksberg! Ganz böße! Was soll den das?
Ich bin zwar christ habeer keine Probleme damit Bücher und Geschichten über Hexen oder Zauberer zu lesen.

Also, das man sich besinnt und aufmerksam werden solle, das der größte Teil uinseres Grungesetzes auf christliche werte zurückzuführen ist finde ich gut, aber dass es den Deutschunttericht beeinflussen soll oder das aus diesem Grund andere Dinge verboten werden sollen finde einfach nur schwachsinn.

Es geht mir ja nicht darum, dass christliche Grundwerte, die im übrigen auch in anderen Religionen zu finden sind - siehe Buddhismus, in die Gesetzesgebung mit einfließen, sondern darum, dass die Religion an sich in das Gesetz mit einfließen soll.
Somit würde dem Bürger vorgeschrieben werden, dass er an die christliche Religion glauben soll.

Locke schrieb:Somit würde dem Bürger vorgeschrieben werden, dass er an die christliche Religion glauben soll.

Genau, und das macht in keiner Hinsicht Sinn. Denn das muss jeder für sich selbst entscheiden und es bringt niemandem etwas, wenn ihm eine Religion "aufgezwungen" wird.

Wohin ein Verfliessen von Religion und Staat führen kann, dazu muss man nur in den Osten schauen. Oder man schaut zu Herrn Bush und fragt ihn warum er es nötig hat sich als "Gotteskämpfer" zu bezeichnen und so seine Taten zu rechtfertigen. *kopfschüttel*

@RK

Zitat:und den Beitritt der Türkei kann man dann knicken.

Wer will denn den Beitritt der Türkei zur EU ausser den Amis?


@M@trin

Zitat:du meinst mit christlichen grundwerten würde europa anders aussehen?
Da muss ich dir aber mal total wieder sprechen.
Dir(das gilt zum teil auch für die anderen) ist schon klar, dass der größte Teil der Menschenrechte im Grundgesetz auf christlich Werte zurückzuführen sind und zum teil auch darauf basieren?!
Also haben die christlichen grunwerte europa schon verändert.

Ich fürchte du weisst gar nicht worüber du sprichst. Zunächst: welche "christlichen Werte" meinst du?

Die originäre Konzeption des "Teufels" und den pathologischen Frauenhass bei Paulus? Die höchst seltsame Auffassung der Sexualität und deren Behandlung bis heute, speziell im Katholizismus?

Die demütigende Idee der "Erbsünde"?

Die Ausrottung Andersdenkender als "Ketzer", die Einsetzung der Inquisition und die Praxis der Hexenverfolgung? Fünfzehn Jahrhunderte Morde im Namen Gottes und mit Segen des Papstes? 1500 Jahre Fanatismus, Hass und offiziöse Besessenheit, sexuelle Obsession und Dämonenglauben innerhalb der "christlichen Kirche"?

Jahrhunderte des Kolonialismus mit Versklavung und Ausrottung der afrikanischen und amerikanischen Völker?

Auschwitz?

Die Bibel lehrt "Liebe deinen Nächsten ." und "Du sollst nicht Töten".

Und du willst behaupten dass diese Gebote zu den "christlichen Grundwerten" gehören trotz einer unablässigen Folge von Kriegen in Europa, darunter zwei Weltkriegen mit allein zusammen über 70 Millionen Toten?

Nein. Das kannst du nicht, denn zu "Europas Grundwerten" wird ja ausdrücklich nicht die Liebesbotschaft der Bibel gezählt, sondern in Wahrheit sind dies die Jahrhunderte alten Strukturen des "Christlichen Abendlandes" mit der Einvernahme der weltlichen Macht durch das "Christentum" (also in Wirklichkeit des Papstes und seiner Akoluten) und die theokratische Staatsauffassung dass überall dort der Teufel haust (mit all den daraus abzuleitenden Folgerungen, also Krieg und Gewalt) wo dem vereinten Willen von König und Papst zuwider gehandelt wird.


Das Problem hier und heute ist doch dass jemand der sich "Christ" nennt so gut wie nie weiss auf was er sich damit einlässt, in welche Tradition er sich einreiht.

> du meinst mit christlichen grundwerten würde europa anders aussehen?

Ja. Nur hat die europäische Geschichte mit den "christlichen Grundwerten" (d.h. so wie man sie aus der Bibel lesen könnte) eben so gut wie gar nichts zu tun.

Ach ja,

> Menschenrechte [.]

gibt es erst seit der französischen Revolution.

Gruß
Michael

@ mb:  *applaudier*

Religion hat im schulischen Pflichtunterricht NICHTS verloren.
Freiwillig ja, Pflicht nein!
Die Arten der Religionen der Welt kann man auch im Geschichtsunterricht besprechen.

@ mb  was hat Auschwitz mit 'christlich' oder Bibel zu tun? (Oder meinst Du dass 'ER' es zugelassen hat?)

Ansonsten kann ich Dir, wie Kirsche, nur zustimmen.

Ich habe gerade die Bibel komplett gelesen (na ja, bis auf ein paar Seiten Stammbäume) und es hat mich sehr erschreckt. Gerade solche Sachen wie Erbsünde usw. Und über das Verhalten der katholischen Kirche in den letzten 1000 Jahren brauchen wir nicht reden (Inquisition, Anhäufung von Reichtümern, Überheblichkeit des Klerus.).

.und ansonsten könnte man die wilde Theorie aufstellen, dass uns Gott gar nicht will, wir gehören ja gar nicht zum "Jüdischen Volk", sind keiner der 12 Stämme . (ich hoffe ich hab das jetzt richtig im Kopf mit der 12?).
Da wir nicht zum ausgewählten Volk gehören, müssten wir (wenn es nach dem Alten Testament geht) schnellstens ausgerottet werden.

@mb
Du gehörst zu den vielen Menschen die Kirche mit Religion verwechseln.
Das was die katholische Kirche oder der Papst sagt bzw. was die getan haben das hat NICHTS aber auch gar NICHTS mit dem Inhalt der Bibel zu tun.
Das ist zum größten Teil einfach nur falsche Auslegung bzw. einafch schlicht weg ausgedachter Mist der katholischen kirche!
Was die in den letzten 1000 Jahren aus der Religion gemacht haben. Darüber brauchen wir uns echt nicht unterhalten.

Natürlich gab es Menschenrechte nicht seit erscheinen der bibel aber
-Gleichberechtigung der Frau
Hat Jesus schon vor 2000 Jahren praktiziert.
Damals hatten übrigens Kinder keine Rechte. Jesus hat sie angenommen.
Heute haben Kinder genauso Rechte wie Erwachsene.

>Und du willst behaupten dass diese Gebote zu den "christlichen Grundwerten" gehören trotz einer unablässigen Folge von Kriegen in Europa, darunter zwei Weltkriegen mit allein zusammen über 70 Millionen Toten?

Tja, aber heute ist Europa die friedlichste Region der Welt. Jedenfals laut Berichten zur 50 Jahresfeier der EU.
Außerdem hat haben die Kriege halt nichts mit dem zu tun was in der Bible steht.

Und wie du schon sagst!
-du sollst niocht töten
zähle ich auch als christliche denkweise
und dazu zählt auch die totdesstrafe, die ja bekanntlich in europa abgeschafft wurde.

>Ja. Nur hat die europäische Geschichte mit den "christlichen Grundwerten" (d.h. so wie man sie aus der Bibel lesen könnte) eben so gut wie gar nichts zu tun.

ja eben könnte. Und leider wird es eben oft falschg ausgelegt. und wurde leider schon zu oft.

>Ich fürchte du weisst gar nicht worüber du sprichst. Zunächst: welche "christlichen Werte" meinst du?

Ich weiß sehr gut wovon ich rede! Mein Vater arbeitet an einer schule in der unter anderem theologie unterichtet wird.
Es werden leute ausgebildet die in den missionarischen dienst gehen.
Ich weiß also sehr gut wovon ich rede.

Wie gesgt ich muss dir in dem einen Punkt recht geben.
Das was die katholische kirche in den letzten 1000Jahren gemacht hat, ist einfach Müll. Aber nicht alle die meinen sie würden so handeln wie es die bibel vorschreibt tuen dies auch.
Aber man kann nicht leugnen das ein teil der heutigen menschrechte jesus damals schon gelebt hat.

Nennt mich ruhig einen Digger, aber da bringt mich schonwieder jemand auf die Palme, nämlich Walter Mixa:
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldung...F1,00.html

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