Eddi schrieb:Naja, die Frage hier ist dann ja eigentlich nur, wie die Industrie besser heißen sollte.
Ich würde diese "Schmiede" im Spiel eher als Vorläufer grösserer metall
verarbeitender Betriebe bzw Werkstätten sehen. Eisen
erzeugung fand schon im Mittelalter in "Hütten" bzw Hüttenwerken statt, ausserhalb von Städten und Dörfern, in Nähe von "Eisengruben" und Wäldern (Holzkohle).
Ich habe hier noch eine Festschrift der Maximilianshütte Bayern, dort sind auch ein paar Abbildungen enthalten. "Hochöfen" gab es schon sehr früh, noch mit Holzkohle befeuert. Ganz interessant auch dass "im Jahr 1475 hatten nicht weniger als 40000 Menschen in der Oberpfalz direkt oder indirekt vom Bergbau und vom Hüttenwesen gelebt". Das zeigt zumindest die wirtschaftliche Bedeutung, wenn auch die einzelnen Betriebsstätten klein und nach späteren Massstäben ziemlich unproduktiv waren.
Schmiedeeisenerzeugung fand über Jahrhunderte in "Hammerwerken" statt, die an geeigneten Flussläufen plaziert waren. Vor dem 30-jährigen Krieg zählte man in der Oberpfalz 83 "Eisenhämmer". Interessanterweise gab erst der Eisenbahnbau den Anlass diese verteilte Schmiedeisenerzeugung in modernen Walzwerken zusammenzufassen. In Bayern ab 1845, wobei anzumerken ist dass insbesondere dort die Entwicklung hinter den bereits etablierten Industriezentren an Rhein, Ruhr, Neckar, oder im Ausland (Belgien) deutlich zurück geblieben war.
"Neuartige" Hochöfen waren in Bayern zwar bereits "im 18. Jahrhundert" entstanden, aber "Holzmangel" verhinderte die Produktion der für den Eisenbahnbau erforderlichen Mengen, sodass die Schienen für die ersten bayrischen Bahnen im Ausland gefertigt werden mussten.
[edit]S.a.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hammerwerk [/edit]
Gruß
Michael