Also ich oute mich mal als Gegner des Rendering für Spielegrafiken. 8)

Zunächst einmal muss man ja unterscheiden zwischen 2- und 3-D Grafiken. Der Unterschied ist rein technischer Art und hat mit der Art und Qualität der Grafiken erst einmal gar nichts zu tun.

3-D ist auf jeden Fall sehr ressourcen-intensiv und wenn die Grafikobjekte nicht vor-gerendert sind (pre-rendered) sondern in Echtzeit erzeugt werden dann sieht die Grafik mMn auch heute immer noch total "müllig" aus.

Man muss sich einmal Trainz oder MSTS Grafiken ansehen um zu verstehen was ich meine.

In Bezug auf die Grafiken selber gibt es die Möglichkeit diese nicht zu "zeichnen" sondern mittels eines 3D- (CAD-) und Renderingprogramms zu erzeugen.

Dies ist zB immer dann notwendig wenn man eine Farbtiefe von mehr als 8-Bit hat (haben möchte) denn niemand kann Grafiken mit Millionen von Farbabstufungen per Hand erzeugen. Das ist unmöglich.

Die Qualität von 3D-Renderings kann sehr gut sein. Das Problem ist die Aufbereitung für das jeweilige Spiel. Die hier von Berhard gezeigten Grafiken wirken auch zunächst einmal überzeugend aber wie sehen sie in der notwendigen Verkleinerung im Spiel aus?

Ich habe mich damit selber lange Zeit beschäftigt (CAD, 3D-tools) und dies ist ein schwieriges Problem. Man sehe sich einmal die aus teilweise sehr guten Vorlagen (meist MSTS) gerenderten Fahrzeuge für Locomotion im tt-forum an. Die meisten Endprodukte sehen aus wie Müll: die Farben sehen fürchterlich aus, die Farbübergänge sind durch falsche Texturen, Pixeligkeit etc zerstört. Wie gesagt, obwohl die zugrundeliegenden 3D-Modelle
teilweise von hoher Qualität sind. Allerdings ist die Locomotion-Palette auch nur 8-bit, insofern ist das schon das Problem.

Gleiches gilt für die gerenderten neuen Industriegebäude die George glaubte in die ECS-Dateien einfügen zu müssen. Für mich ist dies "Schrott", allein die seltsamen Farben die ein Renderer benutzt um durch "Dithering" Farbübergänge herzustellen sind nicht akzeptabel. Aber so agiert eben ein Computer, ein Mensch kann dies viel besser (durch Zeichnen) darstellen.

Aber per Hand ist das eben nicht mehr möglich wenn man es mit Millionen von Farben und/oder sehr vielen erforderlichen Grafiken zu tun hat. ZB verwendet ja auch schon Locomotion 196 Sprites per Fahrzeug statt nur 8 in TTD.

Das ist also die Domäne des Renderings.

Das Problem ist nur ob diese hohe Qualität auch für jedes Spiel erforderlich ist, inwieweit sie überhaupt bis auf die Ebene des Spiels umgesetzt werden kann und wie hoch der zusätzliche "Overhead" ist den man dem Rechner zumutet.

MMn ist die höchsterreichbare Qualität die von TransportGiant gezeigte. Die Grafikmöglichkeiten in diesem Spiel sind wirklich gut genutzt, nur leider hat es dem Spiel nichts geholfen.

Noch einmal zu den Grafiken die Bernhard weiter oben postet. Das Haus zeigt zB wie man es nicht machen soll: hier sind die Fensterpartien "flach" also lediglich als Textur aufgebracht und nicht durch 3D-Elemente repäsentiert. Für Grafiken die pre-gerendert werden um 2D-Sprites zu erzeugen darf man so etwas nicht machen. Die Rechenzeit spielt dabei ja keine Rolle, die ist eher für in Echtzeit gerenderte 3D-Modelle ausschlaggebend. Aber so wie ich das mitbekommen habe steht das ja auch für OTTD nicht zur Debatte sondern man will weiterhin eine 32-bit Grafik mit pre-gerenderten Sprites benutzen.

Anders wäre es auch nicht machbar, denn durch grosse Karten, NPF, etc sind auch moderne Rechner ja schon an der Grenze ihrer Kapazität. 8)

Gruß
Michael