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Wie erstellt man Taktfahrpläne in Chills Patchpack?
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Gleisarbeiter
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Beiträge: 6
Registriert seit: Mar 2012
Beitrag #1
OTTD Wie erstellt man Taktfahrpläne in Chills Patchpack?
Da immer wieder Fragen bezüglich dem Erstellen von Taktfahrplänen auftreten, werde ich hier mal meine Erkenntnisse darlegen, die zeigen, dass ein Taktverkehr in OpenTTD netzweit möglich ist, inklusive Anschlusszügen und Trassenverträglichkeit.

Zu beachten ist, das hier nur Wert auf einen Vorbildgetreuen Taktverkehr gelegt wird, nicht aber auf wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Entsprechend werden Zugkäufe oder leere Regionalzüge von "Vater Staat" 'subventioniert'.

Vorraussetzungen:

OpenTTD mit Chills Patchpack:


Genutzte Features und Einstellungen:
  • Daylength = 5 (Vorteil: 60-Minuten-Takt als sinnvolle Zugfolge)
  • Infrastructure Sharing (Trennung von Netz und Betrieb)
  • Anzeige der Uhrzeit statt des Datums
  • Speed Signals (zur Harmonisierung der Geschwindigkeit auf Altbaustrecken)
  • "Nutze Fahrplan, um den Abstand festzulegen" (Autoseparation) : Aus


Erstellen der Fahrpläne:

1. Schritt: Aufträge
Nachdem die erste(n) Strecke(n) gebaut sind, den Zügen wie gehabt Aufträge zuweisen. Dabei immer "ohne Halt" zum nächsten Bahnhof fahren, Bahnhöfe, auf denen durchgefahren werden soll, werden mit "Fahre ohne Halt über..." aufgenommen. Hintergrund: So lassen sich später Überholungen einfacher planen, wenn man die Durchfahrtszeit des schnellen Zuges kennt.
Hinweis: Auch alle Wegpunkte, die später einmal gebraucht werden, sollten bereits angelegt und in die Aufträge übernommen werden. Nachträgliches Einpflegen ist lästig, zusätzlich müssen die Fahrzeiten dann noch gesplittet werden!

2. Schritt: Erfassen
Nun zu "Fahrplan" wechseln, erfassen klicken, und den Zug aus dem Depot schicken, um eine komplette Runde zu fahren. Hierbei darauf achten, dass der Zug unterwegs unter keinen Umständen von anderen Zügen blockiert wird, da das sonst die Messergebnisse verfälscht.

3. Schritt: Anpassen des Fahrplans
Sobald alle Zeiten erfasst sind, sollten die Haltezeiten angepasst werden. Übliche Zeitwerte bei Daylength = 5 sind bei Regionalzügen 2-3 Minuten Haltezeit, bei Fernverkehrszügen 8 Minuten (bei niedrigem Aufkommen 6 Minuten).
Eine Route hat in der Regel 2 Endpunkte (es sei denn, es ist ein Rundkurs), somit sollte an beiden Endpunkten Pufferzeiten eingeplant werden. Pflicht ist allerdings ein Puffer an einem Endpunkt, da sonst Verspätungen nie mehr aufgeholt werden können, wenn sich ein Zug mal verfährt o.ä.
Sind die Wunschparameter festgelegt, wählt man eine beliebige Abfahrtszeit am Startbahnhof, Kriterium zur Wahl ist beispielsweise das Abwarten eines Anschlusses. Ein Klick auf "Anfangsdatum", dort wird die Abfahrtszeit minus der angegebenen Standzeit angegeben, anschließend der Zug zum Bahnsteig gefahren und sobald dieser steht, gestoppt. Im Fahrplan-Fenster werden die Abfahrts- und Ankunftszeiten für alle Betriebsstellen errechnet. Diese müssen nun auf Trassenverträglichkeit geprüft werden. Hilsmittel: Beobachten des betreffenden Knotens zur entsprechenden Taktminute, alternativ Aufrufen der Abfahrtszeiten des Bahnhofs.
Wichtig: Kommt es zu Konflikten, sollten diese gelöst werden, da die Züge sonst planmäßig Verspätung einfahren, Also: Abfahrtszeit früher / später legen, Haltezeiten an Unterwegsbahnhöfen verlängern.
Dieses Verfahren bis zum Wendepunkt durchführen, und von dort das gleiche Spiel rückwärts durchführen. Schwierig ist das vor allem, wenn man Kreuzungen auf eingleisiger Strecke realisieren möchte. Hier muss man ggf. etwas rumspielen, bis sich die Züge auch genau in den Bahnhöfen treffen.

4. Schritt: Umlaufzeit anpassen
Nun muss die Umlaufzeit ("Dieser Fahrplan benötigt xx Minuten") angepasst werden: Hier gilt: Umlaufzeit geteilt durch Taktzeit muss eine ganze Zahl (=Anzahl der benötigten Züge) ergeben.
Beispiel: Gewünschter Takt: 60 Minuten, Umlaufzeit: 323 Minuten --> Die Umlaufzeit muss auf 360 Minuten erhöht werden, es werden damit 360:60 = 6 Züge benötigt. Die Restzeit wird am Startbahnhof aufgeschlagen. Wurde hier anfangs bereits ein großer Puffer eingeplant, sodass sich nun eine Haltezeit > 70 Minuten ergibt, kann man auch ein Fahrzeug einsparen.

5. Schritt: Einsetzen der Züge
Unseren Beispiel-Zug zurück ins Depot schicken, und anschließend kopieren während STRG gedrückt gehalten wird (erzeugt gemeinsamen Fahrplan, d.h. wenn man bei einem Zug der Gruppe etwas ändert, ändern sich bei allen Zügen die Fahrplaneinstellungen gemeinsam, WICHTIG!)
Nun bei allen Zügen das Anfangsdatum analog zum 3. Schritt setzen.
Beispiel: Zug 1 hat am Startbahnhof 33 Minuten Aufenthalt und soll um 12:16 Uhr abfahren: Anfangsdatum = Abfahrt - Aufenthalt = 11:33 Uhr. Zug 2 startet bei 60-Minuten-Takt entsprechend 12:33 usw.


Weiterführende Informationen:

Signale setzen
Auf freier Strecke einseitige Blocksignale verwenden (alternativ auch einseitige Pfadsignale möglich, allerdings nicht sinnvoll wenn Signale auf Brücken und in Tunneln verwendet werden, hier muss zuvor ein Blocksignal stehen!), sobald Weichen ins Spiel kommen (Bahnhofseinfahrten, Abzweige) immer einseitige Pfadsignale aufstellen. Hinter den Bahnsteigen in beiden Richtungen zweiseitige Pfadsignale aufstellen (Ausnahme: Kopfbahnhöfe)

Geschwindigkeit durch Speed Signals harmonisieren
Die Funktionsweise der Speed Signals ist selbsterklärend: Ab Vorbeifahrt am Signal fährt der Zug die maximal zulässige Geschwindigkeit, bis er erneut ein Speed Signal antrifft. Wichtig: Speed Signals flächendeckend aufstellen, Depot-Ausfahrten etc. nicht vergessen!!
Sinn: Fährt ein ICE 3 auf einer Altbaustrecke mit Vmax = 120 km/h, ordnet er sich sehr schön in den rollenden Regionalverkehr ein Zwinkern

Fernverkehr vor Regionalverkehr planen
Nicht immer möglich, aber sinnvoll: Fernverkehrszüge zuerst planen, da man bei Regionalzügen im Nachhinein nur schwer die Haltezeiten für eine Überholung verlängern kann.
Soll nachträglich ein Fernverkehr auf der Strecke aufgenommen werden, sollte man den Fernverkehrszug möglichst kurz vor dem Regionalzug abfahren lassen, sodass der Fernverkehrszug nicht auf den vorauslaufenden Zug aufläuft.

Überholung auf einer Betriebsstelle planen
Bei Mischverkehr können Überholungen sinnvoll sein.
   
Sinnvoll: Das Überholgleis mit Bahnsteig in abzweigender Richtung anlegen, während auf dem Durchfahrtsgleis lediglich ein Wegpunkt gesetzt wird. Beim Bau des gegenüberliegenden Bahnsteiggleises STRG drücken und mit dem ersten verknüpfen. Für das Bahnsteiggleis können mit Speed Signals auch abweichende Einfahr- und Ausfahrgeschwindigkeiten festgelegt werden (im Bild: Strecke 200 km/h, Bahnsteig 120 km/h).
Beim Planen des Regionalzugs feststellen, wo es zum Trassenkonflikt mit einem bereits vorhandenen Fernverkehrszugs kommt (Abfahrtszeiten des Regionalzugs mit Durchfahrtszeiten des Fernzugs auf Bahnhöfen / Wegpunkten vergleichen). Anschließend an der letzten Betriebsstelle mit ausreichendem Puffer die Haltezeit so verlängern, dass der Fernverkehrszug dort durchfahren kann und den Weg bis zum nächsten Signal geräumt hat. Bei einer Verlängerung der Haltezeit können auch Verspätungen aufgefangen werden.
   

Bahnhofseinfahrten so gestalten, dass konfliktfreies Ein- und Ausfahren möglich ist
Durch Setzen zusätzlicher Weichen und Querverbindungen, mit denen nur das Ausfahrgleis bestimmter Strecken bzw. nur das Einfahrgleis einer Strecke erreicht werden können, sind gleichzeitige Ein- und Ausfahrten möglich:
   
Zwei "abstruse" Weichenverbindungen verhindern hier, dass der Zug am Einfahrsignal zum Halten kommt. Stattdessen wählt dieser eine Umfahrzugstraße (dunkel hinterlegt):
   


Beispiel-Download:

Wer sich das Ganze genauer anschauen möchte, findet hier das passende Savegame.


.sav  DB Bahn, 4. Feb 2010.sav (Größe: 697,03 KB / Downloads: 570)

Ihr benötigt:
  • OpenTTD mit Chills PP, zu Zeit version hca7f5804
  • DB Set XL V 0.82
  • Japanese Stations v2.0a
  • BaseCosts Mod 3.2
  • Raise Landscaping Costs
  • DB DoubleDeck Coaches v0.3
  • New Tram Tracks v0.4.1
  • Generic Tram Set v0.4
  • Dutch Tram Set Release Candidate 1(r26)

Ich hoffe, ich konnte einigen von euch helfen, Feedback erwünscht, allerdings bitte ausschließlich auf die Thematik bezogen und nicht über Sinn und Unsinn OpenTTD so zu spielen. Bei Fragen werde ich natürlich versuchen weiterzuhelfen und da Tutorial ggf. erweitern Zwinkern

Yoshi: Anpassung an FAQ
Bernhard, 07.11.12, Link eingefügt
25.03.2012 13:52
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