mb
Tycoon
Beiträge: 5.054
Registriert seit: Mar 2005
|
RE: Seilbahnen, Steilhänge, ...?
Eddi schrieb:Ich glaube schon, daß die technische Entwicklung dort weitergeholfen hat. Dabei hat aber wohl die Erhöhung der Achslast größere Auswirkungen als ein fiktiver "Reifenbelag" (was ich aber nicht wirklich beurteilen kann, ich bin kein Ingenieur).
GizmoTheGreat]
Legierungen meinte ich ... ich bin auch kein Ingenieur aber es hat was mit Material und Verarbeitung zu tun das heutige Radsätze mehr grip kriegn ..
[/quote]
Das Material für Radreifen und Schiene ist Stahl" mit einem Reibungskoeffizienten im Bereich von µ = 0,2 .. 0,36 (je nach Zustand der Schiene (nass, trocken, ..)), d.h. also dass maximal ca 1/3 der maximalen (theoretischen) Zugkraft einer Lok für den Antrieb zur Verfügung stehen. Ein höherer Rollreibungskoeffizient ist gar nicht einmal erwünscht, da dies ja auch grössere Reibung, also Energieverlust, beim "normalen" Fahren (also nicht in der Steigung oder beim Anfahren unter Hochlast) bedeuten würde. Eine höhere Standzeit sowie die Vermeidung von Brüchen bei Rädern und Schienen sind viel wichtiger und beeinflussen die Materialwahl in erster Linie. Im übrigen unterscheiden sich die Reibungskoeffizienten der hier zur Verfügung stehenden verschiedenen Stahlsorten lediglich minimal.
Hingegen hat, wie Eddi schon schreibt, das sog. "Reibungsgewicht", also die Summe der Achslasten der angetriebenen Achsen primären Einfluss auf die umsetzbare Zugkraft: [i schrieb:Z[/i] = m * g * µ (s. meinen Beitrag http://www.tt-forums.net/viewtopic.php?f=26&t=31980 )
Der einzige Punkt wo moderne Loks den Dampfloks in Bezug auf o.a. Kriterien überlegen sind, sind die wesentlich besseren Möglichkeiten die zur Verfügung stehende Zugkraft bis zum Reibungsgrenzwert auszunutzen, also möglichst viel Zugkraft "auf die Schiene" zu bringen. Bei einer Dampflok ist die Steuerung nicht einfach und unerwünschtes "Schleudern" (also Durchdrehen der Radsätze) begrenzte in den meisten Fällen die Ausnutzung eines hohen Reibungsgewichtes. Bei modernen Elektro- und Dieselloks erfolgt die Überwachung der Radsätze durch elektronische Steuerungen (Schleuderschutz). Während früher das Anfahren einer Dampflok unter Last (und/oder an einer Steigung) Fingerspitzengefühl erforderte, wird heute eigentlich nur eine bestimmte Leistung oder ein maximaler Oberstrom eingestellt und die Elektronik erledigt den Rest. 4-achsige Loks mit einer Masse von 85 Tonnen sind daher heute für die meisten Anwendungsfälle ausreichend.
[quote="Eddi"]
Es ist wohl "realistisch" gesesehen so, daß Zahnradbahnen zumeist auch Schmalspurbahnen sind, weil die einfach geeigneter für enge Kurven usw. sind, die ja im Gebirge auch häufiger nötig sind. Andererseits gibt es auf vielen Zahnradstrecken auch Teilstücke ohne Zahnradbetrieb, und dann dementsprechende Hybridloks.
Was mW der eigentliche Regelfall war. Diese Strecken sind heute aber fast alle eingestellt bzw auf reinen Adhäsionsbetrieb umgestellt worden. Viele reine Zahnradbahnstrecken haben andererseits bis heute überlebt. Zum grössten Teil als "Touristenbahnen".
Gruß
Michael
Zitat:EU-Wirtschaft- und Währungskommissar Joaquin Almunia hat alle Besorgnisse über den Schuldnerstatus Griechenlands als unbegründet zurückgewiesen.
|
|
02.02.2009 17:25 |
|
GizmoTheGreat
Gleisarbeiter
Beiträge: 22
Registriert seit: Feb 2009
|
RE: Seilbahnen, Steilhänge, ...?
ok, also mit legierungen also mehr ein Gschichtl, dem i ein wenig aufgesessen bin ...
Danke für die Erläuterungen, du greifst auch meinem Interesse und meiner noch nicht klar formulierten Frage nach der Berechnung und so ein wenig vor ... ich stehs ma auf solche Backgroundinfos (das schafft so einen herrlichen Realitätsbezug [braucht man den als soziopath????])
Ich weiss ja nicht ob jemand von euch den Microsoft Train-Simulator mal ausprobiert hat? Aber glaubt mir, sehr lustig ist es nicht bei Schneefall mit der Schnaufi von Innsbruck nach Arlberg zu kommen (mitn OrientExpress im Schlepp) ... das prob was man hat ist das mit der scheiss Schleuderei ma null traktion runterbekommt, sobald ma den Sander anstellt kriegst du bei einem beschissenen Kraft/Leistungsverhältnis mal ein paar kmh mehr drauf ... also Fahrplangerecht hab ichs noch nie bergauf geschafft ... spätestens nach Kematen geht bei einem der Steilstücke der Dampfdruck aus und du kannst mal warten, bis wieder genug Druck da is, um auf einer Steigung überhaupt noch anfahren zu können ... mindestens 10-15 minuten ...
dagegen sind E-Loks [und dieselis mit automatik) ja fad ...
" ...Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus selbst verschuldeter Unmündigkeit. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit ..." [Immanuel Kant]
hate playing games, love playing tt
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.02.2009 15:05 von GizmoTheGreat.)
|
|
03.02.2009 15:04 |
|
Timeflyer
Geschäftsführer
Beiträge: 257
Registriert seit: Feb 2014
|
RE: Seilbahnen, Steilhänge, ...?
(02.02.2009 00:39)Eddi schrieb: Ich seh das hier wie MB, Seilbahnen u.ä. sind zu sehr ein Nischentransportmittel, als daß es sinnvoll wäre, sie als Eisenbahn- oder Straßentyp in das Spiel einzuführen.
Dafür wurde aber eine Magnetschwebebahn , die es weltweit , soweit ich weiß auch nur als Teststrecken nach wie vor gibt, bzw. die erst noch in Planung sind.... (Maglev, Shanghai Bahn (Transrapid) auch nur eine Strecke zwischen Bahnhof und Flughafen und nach wie vor noch als "Test" deklariert" ) schon entwickelt.
Meines Erachtens ist eine Magnetschwebebahn eher ein Nischentransportmittel als eine SEILBAHN... gibt sicherlich mehr Seilbahnstrecken als Magnetschwebebahnstrecken.
Und auch "Einschienenbahnen" gibt es weltweit (wenn man mal die Gesamtstreckenlänge beachtet) weniger als Seil- bzw. Zahnradbahnen in den Skigebieten und anderswo.
-> http://de.wikipedia.org/wiki/Einschienen...ebahnen.29
Schafft endlich das HousePlacing in den Editor !!!!
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.04.2015 15:57 von Timeflyer.)
|
|
10.04.2015 15:37 |
|
Eddi
Tycoon
Beiträge: 4.066
Registriert seit: Aug 2008
|
RE: Seilbahnen, Steilhänge, ...?
Topic ausgraben, Folge 23.
"Nische" bezieht sich ja nicht unbedingt auf die Anzahl der tatsächlichen Anwendungen, sondern auf die Flexibilität der möglichen Anwendungen. Magnetschwebebahn taugt ja durchaus (zumindest theoretisch) für größere Netzwerke. Daß es nicht großflächig umgesetzt wird, liegt ja hauptsächlich daran, daß der Platzhirsch Eisenbahn schwer zu verdrängen ist (zumal Kurzstrecken mit Magnetschwebebahn schwer umzusetzen sind, und durch irgendwas anderes ersetzt werden müßten). Im Übrigen soll ja Magnetschwebebahn im Spiel eher ein generisches Zukunftstransportmittel darstellen, und Aussagen über die tatsächliche Verbreitung von solchen Transportmitteln sind naturgemäß schwierig.
Währenddessen haben Seilbahnen nur einen sehr eng begrenzten Einsatzbereich. Irgendwas vom Tal auf den Berg bringen. Und die Berge in OpenTTD sind häufig nicht so bergig, daß sie dafür wirklich eine Spezialbehandlung brauchen. (Mit den New Height Levels könnte das anders werden)
Im Übrigen wirst du, wenn du tiefer nachforschst, von mir neuere Posts finden, in denen ich die Meinung geäußert habe, daß Seilbahnen durchaus im Spiel einen Platz haben könnten, wenn ein "Pipeline" Transportmittel, das weder Straße noch Schiene ersetzt, als Spielmechanik eingeführt würde.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.04.2015 17:53 von Eddi.)
|
|
10.04.2015 17:51 |
|