CargoDistribution vs. Frachtraten
Jetzt hab ich in meinem aktuellen Spiel ein kleines Streckennetz aufgebaut und wundere mich etwas...
Eckdaten:
- SBB-Set, wir schreiben das Jahr 1907
- d.h. meine Züge sind nicht so schnell, etwa 80km/h (weil der Zufall entschieden hat dass die um diese Zeit verfügbare Schnellzuglok von der Zuverlässigkeit her zum vergessen ist...)
- Zwei Großstädte, Luftlinie etwas mehr als 250 Tiles voneinander entfernt
- Diverse Fernzüge dazwischen, brauchen laut Fahrplan der normal auch eingehalten wird ca. 150 Tage von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof
- Der eine Hauptbahnhof ist zentral, der andere beruht hauptsächlich auf Zubringerverkehr, also rechnen wir da nochmal 50 Tage Reisezeit drauf
So, jetzt Überschlagsrechnung aufgrund des Frachtratendiagramms:
250 Passagiere pro Zug, 200 Tage Reisezeit, 250 Tiles Entfernung macht 25 * 150 * 12 = 45000 Einnahmen laut meinem Frachtratendiagramm (die Kurve ist bei 200 Tagen bei ca. 150, und gilt laut Legende für 10 Einheiten Fracht pro 20 Felder).
Fracht die noch weiter geht ist vernachlässigt (viele noch weitere Strecken gibts eh nicht), dafür sind die übrigen Werte konservativ angesetzt, es gibt auch genug volle Züge die haben dann 350 Passagiere; und einen Zwischenhalt der dann Fracht über kürzere Strecken erzeugen müsste gibts auch noch.
Die Umlaufzeit in meinem Fahrplan ist 12 Monate, d.h. der Zug macht zwei solche Touren pro Jahr. Damit würde ich 90000 an Einnahmen erwarten pro Jahr.
Was haben meine Züge an Einnahmen? 30000 bis 60000, und die Zubringerzüge haben auf breiter Front negativen Betriebsgewinn, bringen also nur marginal was dazu (was in Anbetracht der geringen Entfernung die sie zurücklegen in Ordnung ist).
Zu der Differenz mehrere Fragen, und eine Anregung:
- Stimmt das Frachtratendiagramm mit CargoDistribution noch?
- Wie geht es rechts der 200 Tage weiter - linear weiter nach unten, oder wird da was gekappt, d.h. kriege ich für 210 Tage überhaupt noch was?
- Inwieweit spuckt da das Altern der Fracht das ich beim SBB-Set mal als Stichwort gelesen habe rein? Für die Fernzüge wo die Passagiere bis zu 150 Tage drin sind verwende ich die schweren Stahlwagen, für die Zubringerzüge den vierachsigen Passagierwagen.
Nun kann es sein dass CargoDistribution meine Passagiere noch mehr im Kreis und dreimal ums Dorf schickt als ich es mir vorstelle, meine reale Reisezeiten also noch höher sind.
Was ich mich frage ist: Sollte ein VehicleSet wie das SBB-Set einen vom Jahr abhängigen Faktor auf die Frachtraten bzw. die Reisezeit definieren, der dafür sorgt dass man in Jahren wo noch gar keine schnellen Fahrzeuge verfügbar sind langsamer sein darf?
Also zum Beispiel: In 1907 habe ich 80 bis maximal 100 km/h schnelle Fahrzeuge, nicht etwa 150 oder 200 km/h schnelle wie später im Spiel, d.h. hier dann beispielsweise definieren "Wenn das Spiel in 1907 ist, gilt für 200 Tage der Wert der in 1950 bspw. für 130 oder 150 Tage gelten würde. (Werte willkürlich, müsste man natürlich ausbalancieren).
So wie ich das sehe, wenn man in frühen Jahren ein größeres Netzwerk aufbaut (ich gebe zu, ich nutze da den Datums-Cheat), erleidet man irgendwann Schiffbruch weil CargoDistribution die Fracht über so lange Entfernungen schickt dass die Lieferung garnichts mehr Wert ist. Und zwar nicht weil meine Strecken so umständlich sind (mehr als direkte Streckenführung und über weite Strecken integraler Taktfahrplan für Zubringerzüge kann ich nicht machen...), sondern einfach weil die Fahrzeuge halt in den Jahren noch nicht so furchtbar schnell sind.
Und so viel sind 250 Felder nun auch nicht, meine ganze Karte hat 1024 x 1024.
Und wenn ich in dem Spiel nicht schon per schnellem Quelltexthack den Anstieg der Infrastrukturkosten mit der Wurzel aus der Anzahl der Bahnhofs / Schienenfelder auf einen linearen Anstieg begrenzt hätte wär ich eh schon pleite.
Eine andere Frage wäre vielleicht noch: Sollte die Geschwindigkeit, d.h. Anzahl zurückgelegter Felder geteilt durch die Zeit dafür, eine Rolle spielen für die Frachtraten? Eventuell mit obiger Idee kombiniert.
Weil irgendwie krieg ich so langsam das Gefühl dass das ganze Frachtratenkonzept bei größeren Netzen nicht so ganz mit CargoDistribution harmonieren mag, will sagen ich in Situationen wo ich durchaus ein effizientes Netz habe trotzdem nichts damit verdiene. Als ob man im Jahr 1905 als Einnahmen den Gegenwert eines heutigen halben Bayerntickets angesetzt hätte weil die Züge vielleicht halb so schnell waren wie heutige Regionalzüge.
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