Vergangenheit:
Vorgeschichte und Planung:
Die Hauptstrecke Stralsund-Rostock sollte ursprünglich über Barth verlaufen. Diese Planung wurde dann aber aufgegeben und stattdessen eine Stichstrecke von Velgast nach Barth gebaut. Bald nach der Eröffnung am 1. Juli 1988 kamen Ideen zur Verlängerung auf den Darß. Schlussendlich entschied man sich für den Bau einer normalspurigen Strecke über Barth-Pruchten-Bresewitz-Zingst-Prerow.
Bau und Eröffnung:
1908 begannen die Bauarbeiten an der Meiningenbrücke, die die Insel Zingst mit dem Festland verbindet und den Meiningenstrom überquert. Ein Jahr später begannen auch die Arbeiten an der restlichen Strecke. Schon am 1. Dezember 1910 konnte die Strecke eröffnet werden.
Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Stralsund schrieb:Am 1. Dezember 1910 wird die normalspurige Bahnstrecke Barth–Prerow als Nebenbahn mit den Bahnhöfen Tannenheim, Pruchten, Bresewitz, Zingst und Prerow für den Personen-, Güter- und Gepäckverkehr sowie die Abfertigung von Leichen und lebenden Tieren eröffnet.
Die Anfangsjahre
Der Verkehr auf der Strecke wuchs stetig an. Dies lag auch daran, dass die Dampfschifffahrtslinien von Barth nach Zingst ihren Betrieb einstellten.
Im Dezember 1913 wurde die Strecke zwischen Pruchten und Zingst durch ein Sturmhochwasser unterbrochen, welches die Brücken auf diesem Abschnitt beschädigte und teilweise zum Einsturz brachte.
Nach dem Wiederaufbau der Brücken waren die Passagierzahlen aufgrund von Wirtschaftskrisen sehr zurückgegangen.
Zeit des Nationalsozialismus
Nach der Machtergreifung änderte sich die Rolle der Darßbahn rasch. Es wurden Gleisanschlüsse zu den Pommerschen Industriewerken und zum Fliegerhorst (später KZ) Barth gebaut. Außerdem wurde die Geschwindigkeit auf 50 km/h hochgesetzt.
Die Passagierzahlen nahmen nach Kriegsbeginn wieder stark ab.
Nach einem schweren Unfall in Prerow im Jahr 1944 wurde der Abschnitt Zingst-Prerow stillgelegt.
Nachkriegszeit
Die Gleise im Abschnitt Barth-Prerow wurden nach dem Ende des zweiten Weltkriegs als Reparationsleistung nach und nach abgebaut. 1967 wurde der Abschnitt von Barth nach Bresewitz durch die
Nationale Volksarmee (NVA) wieder aufgebaut, um Transporte zum Übungsplatz auf Zingst durchzuführen. Vor der Meiningenbrücke wurde eine Rampe errichtet, um die Fracht auf LKWs umzuladen.
Von Velgast nach Barth wurde nach wie vor Personenverkehr abgewickelt.
Wiedervereinigung und Niedergang
Im Zuge der Wiedervereinigung wurde die NVA und ihre Stützpunkte aufgelöst. Somit wurde auch der Güterverkehr zwischen Barth und Bresewitz beendet. Der Streckenabschnitt wurde bis auf zwei Überführungsfahrten im Jahr 1996 nicht mehr befahren.
Die Strecke von Velgast nach Barth wurde 1991 trotz mangelndem Bedarf für Schnellzüge elektrifiziert.
Bis 2002 wurden Regional- und Fernverkehr durch die DB betrieben. Dabei wurden vor allem Doppelstockzüge eingesetzt.