(03.08.2013 18:04)Ryser schrieb: (01.08.2013 16:06)Fenris schrieb: @Ryser
Aber da schreit der Deutsche auf, dass das unzumutbare Eingriffe in seine Persönlichkeitsrechte wären. Die Aushölung des Grundgesetzes, das ihm diese Rechte ja erst garantiert, ist ihm aber weitgehend egal.
Bezüglich dem allgemeinem Rauchverbot:
Aufjedenfall unzumutbar! Ich selber bin kein Raucher, aber ich finde auch schon das Rauchverbot in Gaststätten und Veranstaltungshallen ziemlichen Mist!! Man kann den Leuten nicht dauerhaft vorschreiben, was sie zu tun haben und was nicht. Ähnlich ists bei mir mit dem angesprochenem Tempolimit. Wenn schon die ganze Zeit jemand mitliest was ich im Internet mache, will ich zumindest auf der Autobahn mal Gas geben können, dass die NSA sich anstrengen muss mit ihren Satelitten hinterherzukommen!
Ein Tempolimit auf Autobahnen erhöht nachweislich die Verkehrssicherheit und die Kapazität des Straßennetzes. Natürlich muss man beachten, dass diese Argumente auf schwach befahrenen Abschnitten zwischen 18 Uhr und 6 Uhr eher eingeschränkt gelten. Ebenso sollte man aber zu Kenntnis nehmen, dass auf einer Vielzahl von Autobahnabschnitten, und das sind oftmals gerade die stark befahrenen, schon ein Tempolimit gilt. Zu Motorsportzwecken darf ja gerne die Privatwirtschaft Angebote machen, die dann von Interessierten gegen Entgelt genutzt werden können. Jedenfalls sehe ich da den schützenswerten Aspekt nicht, warum man die o.g. Risiken und Kosten auf die gesamte Volkswirtschaft umlegen soll.
Zitat:Wer auf illegalen Seiten (seien es Pornos oder Taliban-Webseiten) surft, ist auch ein bisschen sehr doof. Ebenfalls kein Wunder wenn dann das BKA vor der Tür steht.
Wenn ich früher ein Buch mit politisch fragwürdigem Inhalt gelesen habe, durfte ich das weitestgehend tun. Weil es nicht verboten ist, hat es auch niemanden zu interessieren gehabt. Der Buchhändler wollte keinen Personalausweis, und musste auch nicht wochen- oder monatelang speichern, wem er welches Buch verkauft hat. Auch stand nicht neben jedem Tresen ein Spitzel, der die Käufer und Bücher notiert hat. Wenn ich das Buch nach dem Lesen im Ofen verheize, weiß auch niemand, dass ich es gelesen habe.
Zitat:Ich weiß ja nicht wo du wohnst, aber in größeren Städten, inzwischen aber auch in ländlichen Regionen, gibt es immer mehr Kriminalität. Es fängt bei Kleinkriminellen an, die z.B. ein Fahrrad klauen. Wenn dir das 2 mal im Leben passiert, TERRORISIERT dich das schon, weil man einfach immer eine Ungewissheit hat... Dies könnte man mit Polizeipräsenz vorbeugen, und jetzt komm mir mal bitte keiner an es wäre ein Eingriff in die Privatsphäre der Kriminellen, wenn man ihren "Arbeitsplatz" überwachen würde und sie dadurch nicht "arbeiten" können.
Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, könnte ich mir so einen Kommentar nämlich von manchem Beitragsverfasser hier vorstellen. Ach nein, die beschweren sich ja dann, dass überall Polizei rumfährt! Ich frag mich dann immer: WO IST DA DAS PROBLEM??
Wenn ich kein Verbrechen begehe hab ich nix zu befürchten von nem Polizisten.
Zunächst lässt sich deine These der steigenden Kleinkriminalität zumindest bei grober Analyse zur verfügungstehender amtlicher Statistiken nicht nachvollziehen. Wie man hier unter dem Punkt "IMK-Bericht"
http://www.bka.de/nn_242508/DE/Publikati...__nnn=true einsehen kann (PDF-Seite 19), ist die Kiriminalität in den meisten Bereichen in den letzten 15 Jahren signifikant zurückgegangen. Der Kausalzusammenhang, warum man die Verbindungsdaten von Handys und Internetanschlüssen vorspeichern sollte, um Fahrraddiebe abzuschrecken, erschließt sich mir auch nicht ganz.
Zitat:@Eddi (zum Thema "UND DENKT DOCH MAL AN DIE KINDER"):
Wenn ich nachts von ner Party nach Hause komme und ich sehe einen Streifenwagen, fühl ich mich SICHER und NICHT überwacht oder beobachtet, und ich denke mal KEINER, der Leser dieses Themas hier, wird denken "Scheisse, die überwachen mich!".
Ich glaube, die meisten fordern hier nicht den bedingungslosen Rückzug der Polizei und Ermittlungsbehörden aus dem öffentlichen Raum. Es geht viel mehr um den nichtöffentlichen Raum, also das Schutzbedürfnis der eigenen Wohnung und der persönlichen Kommunikation. Sicher ist es auch viel effektiver, wenn die vorgenannten Stellen dort einschreiten, wo bei gesunden Menschenverstand eine erhöhte Kriminalität zu erwarten ist, statt in der Breite gleich alle Bürger zu Überwachen, um aus deren Verhalten ein Muster konstruieren zu können.
Grundsätzlich ist die Gefahr bei großflächiger Überwachung, dass die gewonnen Informationen ausgenutzt werden können, um jemanden gezielt zu schaden, beispielsweise, weil man über die Überwachung des Internetanschlusses eines populären Oppositionspolitikers pikante persönliche Dinge herausbekommen hat. Ebenfalls könnte man gezielte Fehlinformationen streuen, weil es für die Öffenlichkeit plausibel ist, dass man überhaupt in der Lage war, solche Informationen zu bekommen, also einfach falsche Tatsachen verbreiten mit der Behauptung, sie wären bei der Internetüberwachung des Politikers ans Licht gekommen.
Die Gefahr, dass die Daten in irgendeiner Weise missbraucht werden, oder im Zweifelsfall in falsche Hände gelangen können, steht dabei einem bisher nicht zweifelsfrei belegten Nutzen bei der Aufklärung von Straftaten gegenüber. Zumindest muss ja die zu verhindernde Straftat ähnlich weit in deine Grundrechte eingreifen, wie die Überwachung durch den Staat. Wenn die Verhinderung von Bagatelldelikten dich mehr einschränkt, als es die Bargatelldelikte tun, könnte man ja mal darüber nachdenken, ob das Ganze überhaupt verhältnismäßig ist.