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Privatisierung - Yoshi - 03.11.2010 21:52

Und wieder verliert die DB eine Nahverkehrsverbindung.


rmv-Verkehrsverbund
http://www.wiesbadener-kurier.de/region/rheingau/landkreis/9590541.htm


RE: Privatisierung - StefanD - 04.11.2010 01:44

Wenn's die "Privaten" besser können, warum denn nicht? Bin zwar bisher nur einmal mit einer Privatbahn (Connex Berlin -> Leipzig) und war mit dem Service (und dem Preis) äußerst zufrieden. Aber auch auf Strecken, wo sich DB und Private die Strecken teilen (Berlin <-> MeckPom), merkt man, dass auch auch die DB Service bieten kann.

Was mich nur stört ist, dass sich das Prvat-Angebot überwiegend auf den Nahverkehr konzentriert. Ist ja toll, dass die DB bis nach London fahren will, aber das Angebot auländischer Bahngesellschaften ist doch recht begrenzt und wenn, sind's zwar ausländische Züge (Thalys, SBB-IC(E)s, ...*), aber dann doch vom gewohnt mauligem DB-Personal besetzt.



*) die ranzigen tscheschichen und polnischen Fernzüge lass ich mal außen vor


RE: Privatisierung - Eddi - 04.11.2010 02:11

Das hat mMn einen ganz einfachen Grund. Der Nahverkehr wird wesentlich vom Land subventioniert, während im Fernverkehr die Firma auf eigenen Füßen stehen muß.


RE: Privatisierung - mb - 04.11.2010 10:00

Dass die Nahverkehrsleistungen von den Landesverkehrsgesellschaften ausgeschrieben und von den Ländern subventioniert werden, ist natürlich nicht der Grund warum die DB zunehmend Ausschreibungen verliert. Die DB kann sich ja, und sie tut es auch, ebenfalls an Ausschreibungen beteiligen. Ihr Angebot ist nun aber nur in seltenen Fällen die optimale Wahl. Im Gegenteil kann man beobachten dass in vielen Fällen wo noch vor einigen Jahren die DB den Zuschlag bekommen hatte (häufig überraschenderweise, muss man schon sagen) hat sie die Strecken mittlerweile doch "verloren".

Im Nordwesten sind mittlerweile die wichtigsten Nahverkehrsstrecken fest in der Hand von NWB. Zusätzlich zu den bisher schon befahrenen Strecken Wilhelmshaven- Oldenburg - Osnabrück, Bremen - Osnabrück und Münster - Bielefeld, haben sie es mit 2 Jahren Vorlauf auch geschafft um Bremen herum ein S-Bahnnetz aufzubauen, etwas was die DB in 20 Jahren nicht auf die Beine gestellt bekommen hatte.

Gruß
Michael


RE: Privatisierung - Yoshi - 04.11.2010 12:02

Ich bin die rechte Rheintalstrecke öfters gefahren.

Die ehemaligen Silberlinge sind schon seit über 10 Jahren schrottreif, die DB setzt die Wagen aber immer noch ein.


RE: Privatisierung - pETe! - 04.11.2010 12:47

Zitat:[Sie] haben [...] es mit 2 Jahren Vorlauf auch geschafft um Bremen herum ein S-Bahnnetz aufzubauen, etwas was die DB in 20 Jahren nicht auf die Beine gestellt bekommen hatte.
Nunja. Die DB realisiert auch nur, was bestellt wird. Wenn der Aufgabenträger kein S-Bahn-Netz wünscht, bekommt er es, wenn nicht, realisiert die DB es auch nicht.


RE: Privatisierung - mb - 04.11.2010 13:06

pETe! schrieb:Nunja. Die DB realisiert auch nur, was bestellt wird. Wenn der Aufgabenträger kein S-Bahn-Netz wünscht, bekommt er es, wenn nicht, realisiert die DB es auch nicht.

In diesem konkreten Fall nicht. Zum einen hatte die DB selber schon ähnliche Konzepte seit Jahrzehnten verfolgt, sie aber nie realisiert, und zum zweiten war dies nicht Vorbedingung der Auschreibung gewesen, sondern die einzelnen Strecken waren getrennt ausgeschrieben worden.

Die DB wollte aber so weiterwursteln wie gewohnt, während das NWB-Konzept eine Integration der Einzelstrecken mit abgestimmten Fahrplänen und vor allem neues Rollmaterial vorsah. Die DB hatte daraufhin folgerichtig juristische Schritte gegen das Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens unternommen. biglaugh

Gruß
Michael


RE: Privatisierung - StefanD - 04.11.2010 17:33

Yoshi schrieb:Die ehemaligen Silberlinge sind schon seit über 10 Jahren schrottreif, die DB setzt die Wagen aber immer noch ein.
Silberlinge hab ich ja schon seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen. Ich glaub, zuletzt vor grob 20 Jahren auf der Siegstrecke (Köln <-> Siegen), bevor sie von den Waggons der DR abgelöst wurden.


RE: Privatisierung - pETe! - 05.11.2010 12:55

(04.11.2010 13:06)mb schrieb:  
pETe! schrieb:Nunja. Die DB realisiert auch nur, was bestellt wird. Wenn der Aufgabenträger kein S-Bahn-Netz wünscht, bekommt er es, wenn nicht, realisiert die DB es auch nicht.

In diesem konkreten Fall nicht. Zum einen hatte die DB selber schon ähnliche Konzepte seit Jahrzehnten verfolgt, sie aber nie realisiert, und zum zweiten war dies nicht Vorbedingung der Auschreibung gewesen, sondern die einzelnen Strecken waren getrennt ausgeschrieben worden.
Zumindest http://www.lnvg.niedersachsen.de/download/pi/2008-03-07.pdf liest sich da aber anders...

Zitat:Die DB wollte aber so weiterwursteln wie gewohnt, während das NWB-Konzept eine Integration der Einzelstrecken mit abgestimmten Fahrplänen und vor allem neues Rollmaterial vorsah.
Im Stadtverkewhr muss eine Abstimmung der einzelnen Linien untereinander, je nach den Reisendenströmen, nicht zwingend gegeben sein, ins besondere nicht, wenn ein dichter Takt realisiert wird. Prinzipiell ist es natürlich schon Kundenfreundlicher, wenn es zügige Umstiege gibt.
Und ewig neue Züge kaufen, halte ich gerade im Stadtverkehr eigentlich für Schwachsinn.

Verfehlungen im Nahverkehr kann man also eigentlich weniger der DB anlasten, sondern eher den Ländern, die oft durch mangelnde Kooperationsbereitschaft untereinander und der Neigung zum "bewährten Alten" wirklich brauchbare Verkehrsangebote verhindern, teilweise auch im dem Fernverkehr keine Konkurrenz zu machen, weil ja die Bürgermeisterchen alle böse werden, wenn der zwei-stündige IC auf einmal weg ist, und durch eine fast genau so schnelle RE-Linie ersetzt wird, die öfter und länger fährt, nur weil der Zug nicht rot-weiß ist und bis nach irgendwo durch fährt, wo die meisten Leute gar nicht hinwollen.

Schau dir das auf der MDV an: Konsequent wäre gewesen, eine zumindest zweistündige Nahverkehrslinie aus dem östlichen Ruhrgebiet über Kassel weiter nach Eisenach oder Fulda (vielleicht auch Frankfurt) zu führen. Dafür hätte man die bisherige Leistung Hamm-Paderborn wegfallen lassen und in Altenbeken anständige Anschlüsse nach Hannover und Bielefeld herstellen müssen. Allerdings streiten sich der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und der Nordhessische Verkehrsverbund darüber, wer nun nicht bezahlen oder kooperieren wolle.
Und so wird das Ferverkehrsangebot einfach zusammengestrichen, zur Kompensation gibt es zwei Zugpaare im Tagesrandlagenbereich für Früh- und Spätreisende (zu zeiten, wo vorher überhaupt kein IC fuhr), und (immer noch) kein brauchbares (NV-)Angebot nach Kassel bzw. Hessen insgesamt aus Ostwestfalen bzw. dem östl. NRW.