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DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Druckversion

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RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - mb - 16.07.2009 21:45

Unmittelbarer Anlass scheint wohl das Unglück in Viareggio zu sein.

Gruß
Michael


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - StefanD - 16.07.2009 23:58

-> RBB Spezial: S-Bahn am Ende?


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Bernhard - 17.07.2009 07:00

Irgendwie frage ich mich ja, ob dieses Problem nur S-Bahn Räder betrifft.
Warum schweigt der Hersteller Bomardier eigentlich...?
Was ist mit anderen Fahrzeugen dieses Herstellers?


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - mb - 17.07.2009 09:36

(17.07.2009 07:00)Bernhard schrieb:  Irgendwie frage ich mich ja, ob dieses Problem nur S-Bahn Räder betrifft.
Warum schweigt der Hersteller Bomardier eigentlich...?
Was ist mit anderen Fahrzeugen dieses Herstellers?

Es ist ja nicht so dass das EBA keine eigene web-Seiten unterhalten würde. Cool

Gruß
Michael


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - StefanD - 17.07.2009 11:54

Wie ja beim RBB zu entnehmen ist, werden die Werkstätten in Berlin ja jetzt vom Ausbesserungswerk in Cottbus unterstützt, sprich die Räder/Achsen werden hin- und hergekarrt. Wenn denn nun auch noch bei der DB Cargo alles abgestellt wird ... Hmmm

Wäre vielleicht noch 'ne feine Idee für Leute, die hier beim Spiel die Pannen ausschalten: Stattdessen gibts dann 'ne Aufsichtsbehörde, die dann einfach mal alles stilllegt Lachen


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Kirsche - 17.07.2009 22:31

@ Dtefan: Eschede war KEIN Achsbruch.

Die ICE 1 Züge hatten Früher Radreifen.
Zwischen Achsscheibe und Radreifen gab es einen Gummiring um eine hohe Laufruhe zu erreichen.

Seit Eschede haben alle ICE's und auch fast alle anderen Schienenfahrzeuge Monoblockräder.


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - StefanD - 17.07.2009 23:31

(17.07.2009 22:31)Kirsche schrieb:  @ Stefan: Eschede war KEIN Achsbruch.
Aber Rad(reifen)bruch, so wie die S-Bahn in B-Kaulsdorf (nur halt ohne Reifen)


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Auge - 18.07.2009 14:58

Hallo

(17.07.2009 11:54)StefanD schrieb:  Wie ja beim RBB zu entnehmen ist, werden die Werkstätten in Berlin ja jetzt vom Ausbesserungswerk in Cottbus unterstützt, ...
Tja, wenn man drei von vier eigenen Werkstätten stillegt, ist es kein Wunder, dass die Kapazitäten nicht reichen.

(17.07.2009 11:54)StefanD schrieb:  ... sprich die Räder/Achsen werden hin- und hergekarrt. Wenn denn nun auch noch bei der DB Cargo alles abgestellt wird
Zum Glück gibt es ja noch die Autobahn ...

Gestern habe ich in irgendeinem Käseblatt gelesen, dass es schon sechs Jahre her ist, dass bei einem Zug der Baureihe 481 erstmals ein großer Riß entdeckt wurde. Das Problem ansich ist somit schon mindestens so lange bekannt. Offensichtlich haben die damals gezogenen Konsequenzen nicht ausgereicht oder es gab sie nicht. Anlass für das derzeitige Chaos ist ja ein Unfall am 1. Mai diesen Jahres in Kaulsdorf, der die gleiche Ursache hatte.

Ach, um noch einen Rant hinterher zu schicken:
Dass jetzt der S-Bahn-Verkehr auf der Stadtbahn eingestellt wird, ist eine Schande. Dass hat es nichtmal in den Zeiten der Mauer mit S-Bahn-Boykott und Betrieb durch die DDR-Reichsbahn gegeben. Vergleichbar war nur die Aufgabe des Betriebs während der Kampfhandlungen um Berlin am Ende des zweiten Weltkriegs und hernach wegen der dabei entstandenen Schäden. Damals war das ganze Netz betroffen, aber es würde mich nicht wundern, wenn es bald wieder so weit wäre.

So langsam sind wir eisenbahntechnisch im England der 1990-er Jahre angekommen. Einen herzlichen Glückwunsch der deutschen Politik mit ihren irren Börsenplänen für die Bahn und ihren Erfüllungsgehilfen bei der DB. Super Job, Jungs und Mädels!

Tschö, Auge


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - StefanD - 28.07.2009 11:58

Na wenn die Bahn sich um Ersatz kümmert ... Lachen
Berliner Morgenpost schrieb:[...] Allerdings läuft auch der Ersatzverkehr längst nicht ohne Pannen. So fielen am Montag gleich drei von der Bahn gecharterte Busse aus, die als Ersatz für die S-Bahn zwischen Messe Süd und Wannsee fahren sollten. Wegen gravierender technischer Mängel zog die Polizei die Busse, die aus dem vorpommerschen Ueckermünde stammen, vor der Deutschlandhalle aus dem Verkehr. Die Beamten beanstandeten unter anderem Mängel an Lenkung und Fahrwerk, einen leck geschlagenen Tank sowie einen lockeren Radbolzen. Bei einem Bus bestand gar Brandgefahr. Eine Bahnsprecherin bestätigte den Vorfall: „Wir haben 40 Busse aus ganz Deutschland im Einsatz. Solche Mängel sind bisher ein Einzelfall.“ [...]



RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Gleisdreieck - 04.08.2009 12:23

(18.07.2009 14:58)Auge schrieb:  So langsam sind wir eisenbahntechnisch im England der 1990-er Jahre angekommen. Einen herzlichen Glückwunsch der deutschen Politik mit ihren irren Börsenplänen für die Bahn und ihren Erfüllungsgehilfen bei der DB. Super Job, Jungs und Mädels!

Auch so eine Hinterlassenschaft von 11 Jahren SPD. Es wäre sicher klüger wenn sich Tiefensee mehr um die Bahn kümmern würde, als alle halbe Jahr den Bußgeldkatalog durchzublättern.


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Auge - 04.08.2009 13:24

(04.08.2009 12:23)Gleisdreieck schrieb:  
(18.07.2009 14:58)Auge schrieb:  So langsam sind wir eisenbahntechnisch im England der 1990-er Jahre angekommen. Einen herzlichen Glückwunsch der deutschen Politik mit ihren irren Börsenplänen für die Bahn und ihren Erfüllungsgehilfen bei der DB. Super Job, Jungs und Mädels!

Auch so eine Hinterlassenschaft von 11 Jahren SPD.
Naja, einerseits fand die Privatisierung der Bahn 1994 statt, also unter der CDU-FDP-Regierung und mir kann keiner erzählen, dass nicht schon damals geplant war, an die Börse zu gehen. Andererseits sind gerade in den eben genannten Parteien die größten und lautesten Befürworter des Börsengangs zu finden. Es ist also nicht nur die SPD, die seit 1998 den Verkehrsminister (zuständiges Fachministerium) stellt, die diese Situation durch die politischen Vorgaben verursacht hat.

Tschö, Auge


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Gleisdreieck - 04.08.2009 15:26

Es geht ja nicht darum, ob man die Bahn privatisieren will oder nicht,
sondern wie man es macht und wie man die Vorgaben beaufsichtigt.

Das was wir bei der Bahn, seitdem der Schröder-Vertraute Mehdorn dran ist, beobachten
können, ist jedenfalls mehr als stümperhaft.


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Auge - 04.08.2009 18:33

Hallo

(04.08.2009 15:26)Gleisdreieck schrieb:  Es geht ja nicht darum, ob man die Bahn privatisieren will oder nicht,
sondern wie man es macht und wie man die Vorgaben beaufsichtigt.
Das ist schon klar. In den letzten 11 Jahren war und wird der Verkehrsminister (zuständiger Fachminister) von der SPD gestellt. Ich habe auch keinerlei Interesse daran, die politische Verantwortung der SPD infrage zustellen. Ich will bloß zum Ausdruck bringen, dass es gerade im Fall der Bahnprivatisierung mit dem abschließend geplanten Börsengang der DB nicht um Parteipolitik einer Partei geht, sondern eine überparteiliche Koalition (gerade der schon von dir und der in meinem Vorposting genannten Parteien) am Werk ist, die ihrer Doktrin folgt, nach der Privatisierung um jeden Preis (egal, was es kostet) das Allheilmittel ist. Dass dabei Volksvermögen verschleudert wird, interessiert die keinen Pfifferling.

(04.08.2009 15:26)Gleisdreieck schrieb:  Das was wir bei der Bahn, seitdem der Schröder-Vertraute Mehdorn dran ist, beobachten
können, ist jedenfalls mehr als stümperhaft.
Auch wenn er nun nicht mehr da ist, er war der Erfüllungsgehilfe der Politik, die wiederum Erfüllungsgehilfe der Konzerne und Banken ist, die schnelles Geld machen wollen. Wenn (nicht nur) Herr Ackermann schon wieder von einer Eigenkapitalrendite von 25% faselt, sollte klar sein, wohin die Reise geht (hoffentlich (im doppelten Wortsinn) nicht mit der Bahn ;-)).

Tschö, Auge


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - mb - 04.08.2009 20:12

Auge schrieb:Privatisierung um jeden Preis [...]. Dass dabei Volksvermögen verschleudert wird, interessiert die keinen Pfifferling.

Es wäre doch interessant wenn es eine von der jeweiligen Interessenlage unabhängige Wertabschätzung des Gesamtkonzerns geben würde. Dass es so etwas aus verschiedenen Gründen nicht gibt sieht man natürlich immer und überall, zuletzt in D bei der Privatisierung der Telekom mit den grotesk überhöht dargestellten angeblich vorhandenen Werten dieses Konzerns.

Ich verstehe schon was du mit "Volksvermögen" meinst, möchte allerdings zu bedenken geben dass Sachwerte im Allgemeinen schon nach relativ "kurzer" Zeit abgeschrieben sind, und auch bzw trotzdem hohe Folgekosten verursachen. Möglicherweise ist vom "Volksvermögen Bahn" überhaupt gar nichts mehr vorhanden?

Abgesehen davon gibt es mMn (seit Jahrzehnten!) überhaupt keine im Bundestag vertretene Partei die an der Bahn als Verkehrsmittel interessiert ist. Das sind alles Lippenbekenntnisse zu Ostern und Weihnachten.

Deutschlands Autoindustrie ist das goldene Kalb dass es im Not- und im Normalfall mit Milliarden Steuergeldern zu päppeln und zu bewahren gilt. Es ist doch zum Kotzen wenn man weiss dass in D seit Jahrzehnten zB die Entwicklung von Elektroautos mit Steuergeldern subventioniert wird und die Konzerne ungestraft alles dafür getan haben dass auf diesem Gebiet keine Entwicklung stattfindet.

Gruß
Michael


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Auge - 05.08.2009 22:07

Hallo

(04.08.2009 20:12)mb schrieb:  
Auge schrieb:Privatisierung um jeden Preis [...]. Dass dabei Volksvermögen verschleudert wird, interessiert die keinen Pfifferling.

Es wäre doch interessant wenn es eine von der jeweiligen Interessenlage unabhängige Wertabschätzung des Gesamtkonzerns geben würde. Dass es so etwas aus verschiedenen Gründen nicht gibt sieht man natürlich immer und überall, zuletzt in D bei der Privatisierung der Telekom mit den grotesk überhöht dargestellten angeblich vorhandenen Werten dieses Konzerns.

Ich verstehe schon was du mit "Volksvermögen" meinst, möchte allerdings zu bedenken geben dass Sachwerte im Allgemeinen schon nach relativ "kurzer" Zeit abgeschrieben sind, und auch bzw trotzdem hohe Folgekosten verursachen. Möglicherweise ist vom "Volksvermögen Bahn" überhaupt gar nichts mehr vorhanden?
Dass überhaupt nichts mehr da ist, kann ich mir nicht vorstellen. Da gibt es Loks, Waggons, Gebäude und Verkehrswege. Mir ging es auch eher darum, dass der öffentlich verkündete, angestrebte Erlös den Wert den diese Dinge, samt Verträgen u.s.w. nicht widerspiegeln. Um beim Beispiel S-Bahn Berlin zu bleiben, dort wurden fahrbereite Züge verschrottet, um die Aufwendungen für ihren Unterhalt einzusparen. In der jetzigen Situation fehlen die halt und selbst, wenn diese Züge schon abgeschrieben waren, stellten sie rein durch die mit ihnen erbringbaren Leistung, also dem damit verdienbaren Geld, einen Wert dar. Dieser wurde vernichtet. Das gleiche hat die DB ja auch mit Güterwaggons gemacht. Die wurden lieber verschrottet, als dass sie an Konkurrenzunternehmen vermietet oder verkauft wurden. Da hätte man ja Geld verdienen können aber eben auch die Konkurrenz stärken.

(04.08.2009 20:12)mb schrieb:  Abgesehen davon gibt es mMn (seit Jahrzehnten!) überhaupt keine im Bundestag vertretene Partei die an der Bahn als Verkehrsmittel interessiert ist. Das sind alles Lippenbekenntnisse zu Ostern und Weihnachten.

Deutschlands Autoindustrie ist das goldene Kalb dass es im Not- und im Normalfall mit Milliarden Steuergeldern zu päppeln und zu bewahren gilt. Es ist doch zum Kotzen wenn man weiss dass in D seit Jahrzehnten zB die Entwicklung von Elektroautos mit Steuergeldern subventioniert wird und die Konzerne ungestraft alles dafür getan haben dass auf diesem Gebiet keine Entwicklung stattfindet.
Jau, ich wüsste nicht, wo ich dir da widersprechen soll. Die Abwrackprämie zeigt doch, wo der Hammer hängt. Wir werden ja sehen, wie das Geheule ausfällt, wenn die KFZ-Verkäufe in den nächsten ein zwei Jahren in den Keller gehen, weil alle, die normalerweise dann kaufen würden, den Autokauf wegen der Abwrackprämie vorgezogen haben.

Tschö, Auge


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - mb - 06.08.2009 06:44

Auge schrieb:Um beim Beispiel S-Bahn Berlin zu bleiben, dort wurden fahrbereite Züge verschrottet, um die Aufwendungen für ihren Unterhalt einzusparen. In der jetzigen Situation fehlen die halt und selbst, wenn diese Züge schon abgeschrieben waren, stellten sie rein durch die mit ihnen erbringbaren Leistung, also dem damit verdienbaren Geld, einen Wert dar. Dieser wurde vernichtet. Das gleiche hat die DB ja auch mit Güterwaggons gemacht. Die wurden lieber verschrottet, als dass sie an Konkurrenzunternehmen vermietet oder verkauft wurden. Da hätte man ja Geld verdienen können aber eben auch die Konkurrenz stärken.

Sag ich doch, wenn die Unterhaltskosten einer Sache ihren "Wert" übersteigen muss betriebswirtschaftlich gegengesteuert werden. Wenn dieser "Wert" darin besteht Leistungen erbringen zu können die aber zu gewisser Zeit am Markt nicht vermittelbar sind, umso mehr.

Apropos DB. Jahrelang wurde keine einzige Lok an "potentielle Konkurrenzunternehmen" verkauft, sondern die wanderten alle zu Bender und Konsorten. Schönes Beispiel für diese Politik ist doch die blaue E 94.

Auge schrieb:Jau, ich wüsste nicht, wo ich dir da widersprechen soll. Die Abwrackprämie zeigt doch, wo der Hammer hängt. Wir werden ja sehen, wie das Geheule ausfällt, wenn die KFZ-Verkäufe in den nächsten ein zwei Jahren in den Keller gehen, weil alle, die normalerweise dann kaufen würden, den Autokauf wegen der Abwrackprämie vorgezogen haben.

Na ja. Dann gibt es Ende des Jahres, nach der Wahl, einfach wieder ein Programm dass die jetzt nicht zum Zuge Gekommenen in die Autohäuser treibt. Angekündigte MwSt-Erhöhung auf 25% zB. "Kaufanreize" kann man sich beliebig viele ausdenken. Seltsames Wirtschaftssystem.

[edit]
Beide Aussagen hängen übrigens eng zusammen: Der rapide Wertverfall einmal gekaufter Güter und der Zwang zum verstärkten Neukonsum ist das Spiegelbild der Geldentwertung durch das künstliche Aufblähen der Geldmenge.
[/edit]

Gruß
Michael


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Auge - 06.08.2009 11:54

(06.08.2009 06:44)mb schrieb:  Sag ich doch, wenn die Unterhaltskosten einer Sache ihren "Wert" übersteigen muss betriebswirtschaftlich gegengesteuert werden. Wenn dieser "Wert" darin besteht Leistungen erbringen zu können die aber zu gewisser Zeit am Markt nicht vermittelbar sind, umso mehr.
Ich bezweifle nur, dass das so der Fall war. Wissen tu ich das natürlich nicht.

(06.08.2009 06:44)mb schrieb:  Apropos DB. Jahrelang wurde keine einzige Lok an "potentielle Konkurrenzunternehmen" verkauft, sondern die wanderten alle zu Bender und Konsorten. Schönes Beispiel für diese Politik ist doch die blaue E 94.
Jetzt musste ich erst mal gucken, wer Bender ist. Und das erste Suchergebnis löst in mir irgendwie ein Déjà-vu aus. Lächeln

Der Beitrag von Hubert Fingerle spricht mir im Übrigen aus der Seele.

(06.08.2009 06:44)mb schrieb:  
Auge schrieb:... Wir werden ja sehen, wie das Geheule ausfällt, wenn die KFZ-Verkäufe in den nächsten ein zwei Jahren in den Keller gehen, weil alle, die normalerweise dann kaufen würden, den Autokauf wegen der Abwrackprämie vorgezogen haben.

Na ja. Dann gibt es Ende des Jahres, nach der Wahl, einfach wieder ein Programm dass die jetzt nicht zum Zuge Gekommenen in die Autohäuser treibt. Angekündigte MwSt-Erhöhung auf 25% zB. "Kaufanreize" kann man sich beliebig viele ausdenken. Seltsames Wirtschaftssystem.
Für eine direkte Unterstützung á la Abwrackprämie besteht nach den Wahlen kein Grund. Die sind dann ja vorbei. Eine indirekte Stützung, wie durch eine MwSt-Erhöhung, bringt zwar auch nur einen kurzfristigen Schub, aber kurzfristig passt ja auch wie Deckel auf Eimer in unsere politische [edit]und wirtschaftliche[/edit] Landschaft.

(06.08.2009 06:44)mb schrieb:  [edit]
Beide Aussagen hängen übrigens eng zusammen: Der rapide Wertverfall einmal gekaufter Güter und der Zwang zum verstärkten Neukonsum ist das Spiegelbild der Geldentwertung durch das künstliche Aufblähen der Geldmenge.
[/edit]
Wachstum, Wachstum, Wachstum. Ohne Konsum kein Wachstum, also schmeiß alles weg, was du hast und kaufe, kaufe, kaufe!

Tschö, Auge


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Eddi - 06.08.2009 12:41

(06.08.2009 06:44)mb schrieb:  Apropos DB. Jahrelang wurde keine einzige Lok an "potentielle Konkurrenzunternehmen" verkauft, sondern die wanderten alle zu Bender und Konsorten. Schönes Beispiel für diese Politik ist doch die blaue E 94.
Wozu ham wir eigentlich ein Kartellamt?


RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - pETe! - 06.08.2009 13:55

(06.08.2009 12:41)Eddi schrieb:  
(06.08.2009 06:44)mb schrieb:  Apropos DB. Jahrelang wurde keine einzige Lok an "potentielle Konkurrenzunternehmen" verkauft, sondern die wanderten alle zu Bender und Konsorten. Schönes Beispiel für diese Politik ist doch die blaue E 94.
Wozu ham wir eigentlich ein Kartellamt?
Oder ein Grundgesetz:

Art 14

(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.



RE: DB feuert gesamte Berliner S-Bahn-Spitze - Gleisdreieck - 06.08.2009 20:05

(04.08.2009 18:33)Auge schrieb:  Hallo

(04.08.2009 15:26)Gleisdreieck schrieb:  Es geht ja nicht darum, ob man die Bahn privatisieren will oder nicht,
sondern wie man es macht und wie man die Vorgaben beaufsichtigt.
Das ist schon klar. In den letzten 11 Jahren war und wird der Verkehrsminister (zuständiger Fachminister) von der SPD gestellt. Ich habe auch keinerlei Interesse daran, die politische Verantwortung der SPD infrage zustellen. Ich will bloß zum Ausdruck bringen, dass es gerade im Fall der Bahnprivatisierung mit dem abschließend geplanten Börsengang der DB nicht um Parteipolitik einer Partei geht, sondern eine überparteiliche Koalition (gerade der schon von dir und der in meinem Vorposting genannten Parteien) am Werk ist, die ihrer Doktrin folgt, nach der Privatisierung um jeden Preis (egal, was es kostet) das Allheilmittel ist. Dass dabei Volksvermögen verschleudert wird, interessiert die keinen Pfifferling.

Nein, das ist nicht richtig.
1. geht es nicht um Privatisierung um "jeden Preis" sondern nur dort wo es sinnvoll ist, und
2. geht es beispielsweise auch nicht darum öffentliche Monopole gegen private Monopole zu tauschen, sondern um einen fairen Wettbewerb, jedenfalls bei der FDP.
So wie es bei der angeblichen Deregulierung des Strommarktes gelaufen ist, ist es auf jeden Fall falsch und der geplante Börsengang der Bahn ist zu den bisher bekannten Konditionen auch abzulehnen, da hier wirklich ein riesiges Vermögen verschleudert wird.

(04.08.2009 18:33)Auge schrieb:  
(04.08.2009 15:26)Gleisdreieck schrieb:  Das was wir bei der Bahn, seitdem der Schröder-Vertraute Mehdorn dran ist, beobachten
können, ist jedenfalls mehr als stümperhaft.
Auch wenn er nun nicht mehr da ist, er war der Erfüllungsgehilfe der Politik, die wiederum Erfüllungsgehilfe der Konzerne und Banken ist, die schnelles Geld machen wollen. Wenn (nicht nur) Herr Ackermann schon wieder von einer Eigenkapitalrendite von 25% faselt, sollte klar sein, wohin die Reise geht (hoffentlich (im doppelten Wortsinn) nicht mit der Bahn Zwinkern).

Tschö, Auge

Ich kenne das Gefasel von Ackermann auch, und mir ist klar, daß genau diese Denke zu den Verwerfungen an den Finanzmärkten geführt hat. Eine unerträgliche Gier nach immer mehr und immer mehr.